Wer Wein nicht nur trinken, sondern auch lagern möchte, muss ein paar grundlegende Dinge beachten. Eine fachgerechte Lagerung bewahrt nicht nur den Geschmack, sondern kann den Wein auch veredeln. Dabei spielt es keine Rolle, ob du deine ersten Flaschen gesammelt hast oder bereits über eine gut sortierte Auswahl verfügst. Die richtige Lagerung ist essenziell – für Weine dieser Welt genauso wie für regionale Spezialitäten.
Im Folgenden erhältst du einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Lagerkriterien und nützliche Hinweise, um deinen Wein langfristig in bester Qualität zu erhalten.
1. Warum die Lagerung entscheidend ist
Wein ist ein lebendiges Produkt. Auch nach der Abfüllung in die Flasche reift er weiter. Dabei können sich die Aromen vertiefen, die Tannine harmonischer werden und das Bouquet komplexer erscheinen. Dieser Reifeprozess funktioniert jedoch nur unter idealen Bedingungen. Werden Temperatur, Licht, Luftfeuchtigkeit oder Lagerposition vernachlässigt, kann der Wein schnell verderben oder seinen Charakter verlieren.
Gerade hochwertige Tropfen, die über Jahre oder gar Jahrzehnte reifen sollen, benötigen besondere Sorgfalt. Doch auch günstigere Weine profitieren von einer guten Lagerumgebung – selbst wenn sie nur wenige Monate aufbewahrt werden.
2. Die richtige Temperatur – konstant und angepasst
Die ideale Lagertemperatur hängt von der Art des Weins ab. Generell gilt:
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Rotwein: 12–18 °C
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Weißwein: 8–12 °C
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Schaumwein: 5–7 °C
Wichtiger als der exakte Temperaturwert ist jedoch die Konstanz. Schwankungen wirken sich negativ auf die chemische Stabilität des Weins aus. Ein ständiger Wechsel zwischen warm und kalt fördert Oxidation und beschleunigt Alterungsprozesse. Wer keinen natürlich kühlen Keller hat, kann auf spezielle Weinklimaschränke zurückgreifen. Diese sorgen ganzjährig für stabile Bedingungen – ideal für Weine dieser Welt, die du länger aufbewahren möchtest.
3. Licht: Unsichtbarer Feind edler Tropfen
Licht, insbesondere UV-Strahlung, gehört zu den größten Feinden der Weinqualität. UV-Licht kann chemische Reaktionen in Gang setzen, die den Wein negativ beeinflussen – er verliert Frische, bekommt einen flachen Geschmack oder entwickelt Fehlaromen.
Deshalb sollte Wein möglichst dunkel gelagert werden. Eine einfache Lösung ist die Lagerung in Kartons oder in lichtundurchlässigen Weinregalen. Wer Wein offen ausstellt, etwa in einem Regal im Wohnzimmer, sollte zumindest auf UV-geschütztes Glas und schattige Standorte achten.
4. Die Lagerposition: Liegen oder stehen?
Ob eine Flasche liegend oder stehend gelagert werden sollte, hängt vom Verschluss ab. Bei Korkverschlüssen ist die liegende Lagerung Pflicht. Nur so bleibt der Korken dauerhaft feucht und elastisch. Trocknet er aus, zieht sich der Kork zusammen und lässt Luft an den Wein – Oxidation und Verderb sind die Folge.
Bei Schraubverschlüssen oder Glasstopfen ist die Lagerposition weniger kritisch. Dennoch spricht auch hier vieles für das Liegen: Es spart Platz, schützt vor Licht und sorgt für gleichmäßige Bedingungen innerhalb der Flasche.
5. Luftfeuchtigkeit: Balance halten
Die ideale Luftfeuchtigkeit im Weinlager liegt zwischen 60 und 80 Prozent. Zu trockene Luft führt dazu, dass Korken austrocknen und schrumpfen. Zu feuchte Bedingungen begünstigen hingegen Schimmelbildung – sowohl am Korken als auch am Etikett.
In Kellern lässt sich die Luftfeuchtigkeit meist durch regelmäßiges Lüften oder den Einsatz eines Hygrometers und eines Luftbefeuchters regulieren. Wer in der Wohnung lagert, sollte auf eine gute Belüftung achten und gegebenenfalls mit Entfeuchtern oder Luftbefeuchtern nachjustieren.
6. Vibrationsfrei lagern
Was viele nicht wissen: Auch Erschütterungen beeinflussen den Wein negativ. Permanente Vibrationen, etwa durch Haushaltsgeräte oder stark befahrene Straßen in der Nähe, können die chemischen Prozesse in der Flasche stören. Der Wein altert ungleichmäßig, Aromen entwickeln sich unstetig, das Depot in Rotweinen kann sich unkontrolliert lösen.
Ein ruhiger, stabiler Lagerplatz ist daher ideal – sei es ein Keller, ein spezieller Weinschrank oder ein abgeschirmter Bereich in der Wohnung. Für empfindliche Sorten unter den Weinen dieser Welt ist das besonders wichtig.
7. Wie viele Flaschen lohnt es sich zu lagern?
Für Einsteiger empfiehlt es sich, mit einer kleinen Auswahl zu beginnen. Lagere fünf bis zehn Flaschen unterschiedlicher Rebsorten, Jahrgänge und Herkunft. So bekommst du ein Gefühl dafür, wie sich Wein über Monate oder Jahre entwickelt. Notiere dir Kaufdatum, Lagertemperatur und geplantes Trinkfenster – so kannst du später nachvollziehen, welche Bedingungen zu welcher Entwicklung geführt haben.
Wer regelmäßig Wein trinkt oder sammelt, kann sich schrittweise eine größere Sammlung aufbauen – idealerweise nach Themen sortiert: z. B. Rotwein aus Italien, Riesling aus Deutschland, Naturweine oder gereifte Bordeaux.
8. Zubehör und Tipps für Fortgeschrittene
Neben der optimalen Lagerumgebung gibt es weiteres Zubehör, das den Unterschied machen kann:
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Weinklimaschrank: Für konstante Temperatur und Luftfeuchtigkeit
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Weinregale aus Holz oder Metall: Stabil, platzsparend und lichtgeschützt
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Vakuumpumpen oder Coravin-Systeme: Um geöffnete Flaschen länger frisch zu halten
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Wein-Thermometer: Kontrolle vor dem Servieren
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Etikettenschoner: Schutz vor Feuchtigkeit und Abnutzung
Gerade wer Flaschen über Jahre lagern will oder plant, seinen Bestand zu erweitern, profitiert von professionellem Zubehör – ideal für Weine dieser Welt, die nicht nur kurzfristig Freude bereiten sollen.
Fazit
Die Lagerung von Wein ist kein Hexenwerk, aber sie verlangt ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit. Temperatur, Licht, Luftfeuchtigkeit, Ruhe und Lagerposition sind die zentralen Stellschrauben, an denen du drehen kannst. Mit etwas Planung und der passenden Ausrüstung entwickelst du schnell ein Gefühl für die richtige Umgebung.
Ob du Einsteiger bist oder schon eine große Auswahl besitzt: Mit dem nötigen Wissen und ein wenig Sorgfalt bewahrst du den Charakter und die Qualität deiner Weine langfristig – und sorgst so für mehr Genuss bei jedem Öffnen einer Flasche.











